Weserlied

Hier hab' ich so manches liebe Mal
mit meiner Laute gesessen,
hinuntergeblickt ins weite Tal,
mein selbst und der Welt vergessen.

Und um mich klang es so froh und hehr,
und über mir tagt es so helle,
und unten rauschte das ferne Wehr
und der Weser blitzende Welle.

Wie liebender Sang aus geliebtem Mund,
so flüstert es rings durch die Bäume,
und aus des Tales offenem Grund
begrüßen mich lockende Träume.

Und um mich klang es so froh und hehr,
und über mir tagt es so helle,
und unten rauschte das ferne Wehr
und der Weser blitzende Welle.

Da sitz ich aufs neue und spähe umher
und lausche hinauf und hernieder,
die holden Weisen rauschen nicht mehr,
die Träume kehren nicht wieder.

Die süßen Bilder, wie weit, wie weit,
wie schwer der Himmel, wie trübe -
fahr' wohl, fahr' wohl, du selige Zeit!
Fahrt wohl, ihr Träume der Liebe.

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